Die Inflation

1920 - 1940
Das 3. Jahrzehnt (1920-1929): Die Inflation hinterlässt auch bei der GBO Spuren
Was signifikant für die 20er Jahre war, machte auch vor der GBO keinen Halt: Die Inflation. Das Gehalt einer Schreibkraft im Juni 1923 wird auf 150.000 Reichsmark festgelegt. Im selben Jahr wurden die Mieten bei der GBO um 125 Prozent angehoben. Diese Zeit ist unter anderem geprägt von turbulenten Mitgliederversammlungen, die auch schon mal von 19.00 Uhr bis 02.45 Uhr gehen konnten (so geschehen im Jahre 1922). Im selben Jahr wurde zwischen der GBO und der Farbenfabrik Bayer ein Vertrag über Wohnungsbelegungen geschlossen. Darüber hinaus gibt es 1925 eine Premiere bei der GBO: Erstmals wird mit einem Dreifamilienhaus an der Alten Landstraße in Küppersteg ein Haus außerhalb von Opladen gebaut. Zwei Jahre später startet ein weiteres Großprojekt des Bauvereins in Opladen: Am 06.04.1927 genehmigt die Generalversammlung den Bau von 155 Wohnungen in der Siedlung Kreuzbruch.
Das 4. Jahrzehnt (1930-1939): NS-Zeit in Opladen
Geprägt von der Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten war selbstverständlich auch die Entwicklung der GBO in den 30er Jahren. Am 25.04.1933 musste der Vorstand der GBO ein Schreiben des „politischen Überwachungskommissars“ der NSDAP zur Kenntnis nehmen: Eine Generalversammlung sollte einberufen und die Zusammensetzung des Vorstands verändert werden. Drei Tage später nahm Lorenz Müller als NSDAP-Mann bereits an einer Sitzung des Vorstands und des Aufsichtsrates teil. Zur Generalversammlung am 22.05.1933 erschienen 334 Mitglieder. Die führenden Vorstands- und Aufsichtsratsposten wurden von den Nazis besetzt. Ein weiterer Tiefpunkt: Am 06.09.1939 wurde die Satzung dahingehend geändert, dass „Juden die Mitgliedschaft beim GBO nicht erwerben können.“